Bin als Historiker interssiert mehr zu vernehmen über die ersten Geräte/Maschinen.
Scheinbar wurden handgeführte Walzen in den 50iger Jahre benutzt.
Welhes waren die ersten Maschinen und wo eingesetzt?
Danke vom Genfersee.
Luzi
Historische Skipistenpräparierungsgeräte
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Re: Historische Skipistenpräparierungsgeräte
Hallo Luzi!
Als erstes habe ich mal einen Tipp für dich. Schau mal auf www.pistenraupe.de. Da gibts viele tolle Bilder. Alles weitere ist hier zu finden.
Auf den Webseiten der Hersteller findest du auch eine Menge! Oder Du schreibst sie mal an Sonst müsstest Du über Google auch eine Menge finden!
Die ersten Pistengeräte hatten nur eine Walze mit einem Glätter- keine Fräse!
Besten Gruß
Jonas
Als erstes habe ich mal einen Tipp für dich. Schau mal auf www.pistenraupe.de. Da gibts viele tolle Bilder. Alles weitere ist hier zu finden.
Auf den Webseiten der Hersteller findest du auch eine Menge! Oder Du schreibst sie mal an Sonst müsstest Du über Google auch eine Menge finden!
Die ersten Pistengeräte hatten nur eine Walze mit einem Glätter- keine Fräse!
Besten Gruß
Jonas
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Re: Historische Skipistenpräparierungsgeräte
Hallo, Luzi
>...die ersten Geräte/Maschinen...
>...handgeführte Walzen in den 50iger Jahre ...
Der Bereich interessiert mich auch.
Ja. Nach den Trampelkommandos kamen die handgeführten Walzen. Zumindest in Europa. Diese Walzen waren ursprünglich ohne Antrieb, sie wurden nur bergab benutzt (bergauf ging's mit dem Schlepplift oder sie wurden zufuß hochgebracht). Sie wurden oft von zwei Skifahrern bedient, einer vorne, einer hinten. Dann kamen Walzen mit Motor auf - die waren auch bergauf (bedingt) geeignet, sie wurden nur von einem Skifahrer bedient.
Dann gab es von Hämmerle eine Art evolutionäres Bindeglied. Das war ein kurzes Kettenfahrzeug, das von einem Skifahrer gelenkt wurde - das also genau so eingesetzt wurde wie die Motorwalzen zuvor, aber mit deutlich besserer Steigfähigkeit.
Ja, die Motorwalzen gab es in den 50er Jahren, teilweise noch etwas später.
Dann, nach den Winterolympischen Spielen 1960 in Sqaw Valley kamen auch die amerikanischen Pistenraupen nach Europa.
Dort wurden schon lange Überschneeraupen gebaut, z.B. bei Tucker, Bombardier und Thiokol. Diese Raupen wurden zu Transportzwecken benutzt - die Verwendung in Skigebieten war vor 1960 noch nicht verbreitet. Vereinzelte Exemplare gab es ab etwa 1905 oder 1910, teilweise auch in Europa. Zu der Zeit wurde das motorgetriebene Kettenlaufwerk erarbeitet, da ist z.B. die US-Firma Holt zu nennen, die heißen heute Caterpillar (das bedeutet Raupe), allerdings haben die damals u.A. ein englisches Patent gekauft... Dann gab es die Erfidung des Halbkettenfahrzeuges in Rußland von einem Franzosen (Kegress oder so ähnlich), auch in dem Zeitraum. Der hat später bei Citroen Halbkettenfahrzeuge gebaut (siehe schwarze und gelbe Karawane). Auch um 1910 wurden die ersten Überschnee-Motorfahrzeuge in der Antarktis benutzt, zuerst ein umgebautes Auto, dann auch die Vorgänger der Motorschlitten, teilweise mit Propellerantrieb.
Im ersten Weltkrieg wurden Geschütze von Holt-Kettenschleppern gezogen - zum Kriegsende hin bauten die Engländer die ersten Tanks / Panzer, das Kegress-Halbkettenprinzip wurde ebenfalls als Zugfahrzeug für Geschütze sowie als Truppentransporter benutzt. Zwischen den Weltkriegen starteten Tucker (Snow Cat) und Bombardier ihre Produktion. Bei Bombardier wurden u.A. Ford-T-Modelle hinten mit Ketten ausgestattet. Tucker führte damals (nach den Mißerfolgen mit dem Schneckenantrieb) die vier Pontons ein....
In Europa gab es vor 1960 nur wenige Überschneefahrzeuge. Wohl am verbreitetsten war der Snow Track / Snow Master von Westeras in Schweden. Es gab in den Alpen wenige kleine Serien, z.B. von Meili oder SGP. In den 50ern wurden die meissten "Überschneefahrzeuge" aus Amerika wohl zum Schilfmähen eingesetzt.
Der erste wirklich erfolgreiche Lieferant in den Alpen war Ratrac, der baute einige Raupen in der Schweiz und in Österreich (vielleicht auch in Deutschland und Italien), die meisten Raupen holte er aber aus Amerika...
Nach 1960 ging es in Europa so richtig los. Etwa 1962 gab es den Ratrac S. Etwa 1964 startete Prinoth, dann Bero Lely, Hämmerle muß auch da irgendwann angefangen haben.. Mit dem Einstieg von Kässbohrer 1969 waren die Anbieter dann so weit komplett.
Beste Grüße
Jürgen Pellengahr
>...die ersten Geräte/Maschinen...
>...handgeführte Walzen in den 50iger Jahre ...
Der Bereich interessiert mich auch.
Ja. Nach den Trampelkommandos kamen die handgeführten Walzen. Zumindest in Europa. Diese Walzen waren ursprünglich ohne Antrieb, sie wurden nur bergab benutzt (bergauf ging's mit dem Schlepplift oder sie wurden zufuß hochgebracht). Sie wurden oft von zwei Skifahrern bedient, einer vorne, einer hinten. Dann kamen Walzen mit Motor auf - die waren auch bergauf (bedingt) geeignet, sie wurden nur von einem Skifahrer bedient.
Dann gab es von Hämmerle eine Art evolutionäres Bindeglied. Das war ein kurzes Kettenfahrzeug, das von einem Skifahrer gelenkt wurde - das also genau so eingesetzt wurde wie die Motorwalzen zuvor, aber mit deutlich besserer Steigfähigkeit.
Ja, die Motorwalzen gab es in den 50er Jahren, teilweise noch etwas später.
Dann, nach den Winterolympischen Spielen 1960 in Sqaw Valley kamen auch die amerikanischen Pistenraupen nach Europa.
Dort wurden schon lange Überschneeraupen gebaut, z.B. bei Tucker, Bombardier und Thiokol. Diese Raupen wurden zu Transportzwecken benutzt - die Verwendung in Skigebieten war vor 1960 noch nicht verbreitet. Vereinzelte Exemplare gab es ab etwa 1905 oder 1910, teilweise auch in Europa. Zu der Zeit wurde das motorgetriebene Kettenlaufwerk erarbeitet, da ist z.B. die US-Firma Holt zu nennen, die heißen heute Caterpillar (das bedeutet Raupe), allerdings haben die damals u.A. ein englisches Patent gekauft... Dann gab es die Erfidung des Halbkettenfahrzeuges in Rußland von einem Franzosen (Kegress oder so ähnlich), auch in dem Zeitraum. Der hat später bei Citroen Halbkettenfahrzeuge gebaut (siehe schwarze und gelbe Karawane). Auch um 1910 wurden die ersten Überschnee-Motorfahrzeuge in der Antarktis benutzt, zuerst ein umgebautes Auto, dann auch die Vorgänger der Motorschlitten, teilweise mit Propellerantrieb.
Im ersten Weltkrieg wurden Geschütze von Holt-Kettenschleppern gezogen - zum Kriegsende hin bauten die Engländer die ersten Tanks / Panzer, das Kegress-Halbkettenprinzip wurde ebenfalls als Zugfahrzeug für Geschütze sowie als Truppentransporter benutzt. Zwischen den Weltkriegen starteten Tucker (Snow Cat) und Bombardier ihre Produktion. Bei Bombardier wurden u.A. Ford-T-Modelle hinten mit Ketten ausgestattet. Tucker führte damals (nach den Mißerfolgen mit dem Schneckenantrieb) die vier Pontons ein....
In Europa gab es vor 1960 nur wenige Überschneefahrzeuge. Wohl am verbreitetsten war der Snow Track / Snow Master von Westeras in Schweden. Es gab in den Alpen wenige kleine Serien, z.B. von Meili oder SGP. In den 50ern wurden die meissten "Überschneefahrzeuge" aus Amerika wohl zum Schilfmähen eingesetzt.
Der erste wirklich erfolgreiche Lieferant in den Alpen war Ratrac, der baute einige Raupen in der Schweiz und in Österreich (vielleicht auch in Deutschland und Italien), die meisten Raupen holte er aber aus Amerika...
Nach 1960 ging es in Europa so richtig los. Etwa 1962 gab es den Ratrac S. Etwa 1964 startete Prinoth, dann Bero Lely, Hämmerle muß auch da irgendwann angefangen haben.. Mit dem Einstieg von Kässbohrer 1969 waren die Anbieter dann so weit komplett.
Beste Grüße
Jürgen Pellengahr
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Re: Historische Skipistenpräparierungsgeräte
Hallo,
Ja mein Vater hat es mir vor ein paar Tagen erzählt das er als Bub immer mit seinem Freund mit der Handgeführten Walze die Piste runtergefahren ist, er hat sie aber im Lift mit hoch gezogen.
Grüße Eric
Ja mein Vater hat es mir vor ein paar Tagen erzählt das er als Bub immer mit seinem Freund mit der Handgeführten Walze die Piste runtergefahren ist, er hat sie aber im Lift mit hoch gezogen.
Grüße Eric