Antrieb für eine Winde für den Leitwolf oder auch den 600 W

[Leitwolf01]

Hallo Zusammen,

ich habe nun ein Problem, wo ich immoment keine Lösung habe. Ich möchte gern die Winde vom 600 W oder auch dem Leitwolf anfertigen, so dass ich das Seil per Sender wieder einfachren kann. Ich brauche eine Trommel, die durch einen Motor eingezogen werden kann. Gleichzeitig, möcht ich diesen Motor dann "Abkuppeln" können von der Trommel damit nicht die ganze Last auf dem Motor hängt. Gleichzeitig sollte auch ein Federsystem mit eingebaut sein, damit das Sei immer auf Spannng bleibt, wenn ich den Motor ankuppel und die Winde wie im Original als Hilfe eingesetzt werden kann. Wer hat da eine Lösung?? Ich habe schon darüber nachgedacht finde aber keinen rechten Lösungsweg!


LG Denis

[pistenjäger]

Frag mal Adrian, der hat sowas schon mal ins Visier genommen.

Gruß Michi

[allwayblade]

Hallo Denis

Das ist ein äusserst anspruchsvoll umzusetzendes Problem. Nach meiner Information hat Klaus Bergdolt kürzlich eine elektrisch angetriebene Winde gebaut. Die erste angetriebene Winde mit allen Scale-Details des Innenlebens stammt von Michael Peter (auf einem PB 300W) und ist in Privatbesitz einer Bergbahn.

Bei der originalen Winde von Plumettaz/CH (auf den Kässbohrermaschinen) wird der Seilzug über ein zweiwalziges (je 7 Rillen), hydraulisch angetriebenes Spillwerk erzeugt, ein weiterer Hydraulikmotor hält die Seiltrommel kontinuierlich unter leichter Vorspannung. Ein raffiniertes System aus frei beweglichem Verteilarm und ebenfalls frei beweglicher Seilrolle gewährleistet das durch das Seil selbst zwangsgefürte saubere Aufrollen desselben. Grosse Kunststofffühler geben die kleinste Unregelmässigkeit auf Spillwerk und Trommel als elektronisches Warnsignal in die Kabine durch. (Dennoch sahen wir in Zermatt kürzlich eine total zerstörte Windenmechanik.) Nur Hydraulikmotoren bieten den Vorteil, maximales Drehmoment auch bei Drehzahl null zu erzeugen, ein Zustand, bei dem Elektromotoren m.o.w. sofort verbrennen würden.

Max und ich planen für unser 1:5-Modell daher eine Winde mit zwei Hydraulikmotoren. Ob das gelingt sei jedoch noch dahingestellt. Bisher existiert diese Winde nur "im Kopf" und teilweise auf Papier.

Viel Glück mit Deinen Überlegungen (und auch im richtigen Leben)

Georg

[allwayblade]

PS: Sorry, natürlich wird "zwangsgeführt" mit h geschrieben. (Habe den Beitrag im Urlaub auf einem
iPhone getippt.) Und zur Sache: Schau Dir am besten mal Bilder vom Winden-Innenleben an (z.B. auf http://www.pistenraupe.de), das inspiriert ungemein

[adrian 600w]

Hallo Denis

Frag mal Adrian, der hat sowas schon mal ins Visier genommen.

Gruß Michi

Rischtisch. Es ist allerdings wesentlich komplizierter als man denkt. Das Prinzip mag sehr einfach sein, aber das Problem mit dem Platz ist doch schon sehr erheblich. Heisst es doch eine Mechanik zu bauen, die auf kleinstem Platz eine Seilzugkraft von min. 20N ("2kg") schafft (1:12), dabei auch noch zuverlässig und 99.8% störungsfrei funktioniert und (!) wenn möglich wenig Strom verbraucht. (Meine erste Winde hat unter Last so viel "Strom verbraucht" (6.5A), dass die Fahrgeschwindigkeit erheblich eingebrochen ist. So macht es keinen Spass, wenn man nur noch die Hänge hoch schleichen kann.) Hat man das alles mal unter einem Hut, muss sie es auch noch SELBSTSTÄNDIG und UNABHÄNGIG vom restlichen Modell machen. Also nur die Zugkraft an der Fernsteuerung einstellen und nie mehr was dran verändern (ausser natürlich man will beim Bergauffahren mehr Unterstützung, dann muss man am Poti halt ein bissel drehen)
Ich habe mein Windeninnenleben auch so gut wie es nur irgendwie ging massstäblich vom Original übernommen. Irgendwo muss man in 1:12 aber dann doch optische Abstriche machen, dass es überhaupt funktioniert. So ist z.B. bei mir dort, wo im Original die zwei Hydraulikmotoren ihren Platz haben, ein Getriebe verbaut.

In welchem Massstab baust Du? Kleiner wie 1:12 würde ich jetzt mal behaupten ist es nahezu unmachbar, ein wirklich brauchbares Ergebnis zu erziehlen!

[allwayblade]

In 1:12 grenzt das sicher bereits an schweizerische Uhrmacherkunst
Sorry, Adrian, dass ich Deine Winde oben nicht erwähnt habe, da ich sie noch nicht kannte.
Aber, Spass beiseite, die von der Fahrsituation abhängige variable Zugunterstützung durch die Winde ist m.E. ohne computergeregelte Motoren kaum zu bewerkstelligen. Leider kenne ich mich da jedoch nicht aus. Bei azimutalen Montierungen von (Amateur-)Astronomen wird mit nicht linear angesteuerten Motoren gearbeitet. Interessant wäre die Zusammenarbeit mit einem dortigen Experten.

Liebe Grüsse, Georg

[Leitwolf01]

Hallo Georg, Hallo Adrian usw.

Mhm das schein ja ein größeres Projekt zu werden. Ich muss gestehen, ich habe mir Eure Beiträge noch mal durchgelsesen, aber wirklich verstanden habe ich das nicht! Könnt Ihr mir das noch mal erklären so für DOOFE! Wie ich einer bin in der Beziehung. Ich habe das Grundprinzip noch nicht verstanden wie so eine Winde funkzioniert! Was ist ein Hydraulikmotor?? Ich kenn die Hydraulik in Bezug auf die Kolben die sich nach oben und unten bewegen aber Motor. Habt Ihr zufällig auch Bilder davon so dass ich mir das mal ansehen könnte auf Bilder??

LG Denis

[allwayblade]

Hallo Denis

Ein Hydraulikmotor wandelt Öldruck in Drehbewegung um (m.o.w. umgekehrtes Prinzip einer Pumpe). Die Prinzipien zu erklären würde hier viel zu weit führen, zumal auf Wikipedia vieles super erklärt und bebildert ist (Suche unter: Hydraulikmotor, Hydraulikpumpe, Schrägachsenmotor, Schrägscheibenmotor usw.). Auch wurde hier im Forum eines der grundlegenden Fachbücher bereits genannt, es gab ja bereits einige Threads zu Hydraulikfragen. Der Selbstbau ist extrem anspruchsvoll, wir haben im Netz ein einziges Beispiel gefunden (nicht bei Pistenraupen). Die Firma Damitz bietet einen Modell-Radialkolbenmotor an (teuer!).
Die Funktion der Originalwinde, die ich weiter oben kurz zu umreissen versuchte, ist bei genauem Studium der Bilder nicht schwer zu verstehen (Quelle siehe oben). Viel besser natürlich wäre, im Skigebiet einmal eine offene Winde genauer anzuschauen. Die Umsetzung einer angetriebenen oder gar auf dynamische Fahrzustände reagierenden Winde im Modell ist (speziell in kleinen Massstäben) extrem schwierig und wurde erst von wenigen sehr erfahrenen Modellbauern ansatzweise umgesetzt.

LG Georg

[allwayblade]

PS: Zum Verständnis von Hydraulikmotoren gibt es auch auf YouTube viel Anschauungsmaterial in Form von Animationen und realen Maschinen (Suchbegriffe: z.B. "Axialkolbenmaschine", "Bent-axis hydraulic motor animation", "reparation moteur hydraulique rexroth" und viele gute Beispiele mehr, die in der Angebotsleiste jeweils auftauchen).