Projekt Bruder Leitwolf

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Pellengahr
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Re: Projekt Bruder Leitwolf

Beitrag von Pellengahr »

Hallo, Alex

Vom Leitwolf habe ich jetzt zwar keine Ahnung, ein par Erfahrungen bei ähnlich großen Modellen habe ich aber schon.

>Motoren mit 300U/min ..
>.. 3S Lipo ..

Wenn das der 6V Pololu Motor ist, das ist ein recht heißblütiger Geselle, der verbrennt Dir an 3S. Der mach meiner Meinung nach nur an 2S Sinn.
Mit 3S habe ich übrigens bei Pistenraupenmodellen eher schlechte Erfahrungen gemacht, die mittlere Zelle wird heiß wobei die äußeren Zellen ihre Wärme gut loswerden. Bei mir haben die 2S Akkus (oder 2 x 2S) immer deutlich länger gehalten.

Kaum einer hat hier so viel Erfahrung wie Klaus, ich würde mich auf Seine Motorauswahl verlassen. Und er benutzt sicherlich keinen 3S Akku! Klaus, bist Du noch auf dem LiFe-Akku Tripp?

>Kegel-Zahnräder..
Da ist die Lagerung wichtig, die Welle darf sich nicht wegdrücken. Ich habe bisher immer die Antriebszahnräder direkt auf die Getriebemotoren geschraubt. Und wenn Du die Wanne an der Stelle aufhören läßt, wie in der Zeichnung, dann verlierst Du praktisch keinen Platz bei Motoren quer zur Fahrtrichtung. Die Wanne würde ich vorne und hinten noch abschrägen.
Noch was. Wenn Du das eh alles neu machst, plane am Besten noch etwas mehr Bodenfreiheit ein. Das erhöht die Geländegängigkeit.

>...in welcher Geschwindigkeit sollte sich das Schild bewegen...
>...sind hier 140mm/min an den "Zylindern" zu langsam?...
Anbaugeräte sind nicht so meine Sache.
Aber ich denke, dass die Schildfunktionen so etwa 3 Sekunden von einem Anschlag zum anderen Anschlag brauchen könnten. Na ja, bei Deiner Motorenwahl scheinst Du es doch etwas eiliger zu haben, sagen wir 2 Sekunden. Teil den Kolbenhub durch 2 Sekunden und Du hast Deine Angabe. Bei z.B. 30mm Kolbenweg kommst Du also auf 15mm/sec, also 900mm/min.

Beste Grüße

Jürgen Pellengahr
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Klaus Bergdolt
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Re: Projekt Bruder Leitwolf

Beitrag von Klaus Bergdolt »

Pellengahr hat geschrieben: So 27. Okt 2019, 19:46 Wenn das der 6V Pololu Motor ist, das ist ein recht heißblütiger Geselle, der verbrennt Dir an 3S.
Ja, das kann ich bestätigen. Es ist vor allem das Getriebe, dass in die Knie geht. :(
Pellengahr hat geschrieben: So 27. Okt 2019, 19:46 ...bist Du noch auf dem LiFe-Akku Tripp?
Ja, ich schätze sie immer noch. Aber die A123-Zellen sind zu groß für den Wolf.
Pellengahr hat geschrieben: So 27. Okt 2019, 19:46 ...plane am Besten noch etwas mehr Bodenfreiheit ein. Das erhöht die Geländegängigkeit.
Das kann ich auch bestätigen. :idea: Nichts wirkt mehr Wunder, als 15mm zusätzliche Bodenfreiheit.
Pellengahr hat geschrieben: So 27. Okt 2019, 19:46 ...Aber ich denke, dass die Schildfunktionen so etwa 3 Sekunden von einem Anschlag zum anderen Anschlag brauchen könnten. Na ja, bei Deiner Motorenwahl scheinst Du es doch etwas eiliger zu haben, sagen wir 2 Sekunden
2 Sekunden würde ich als oberstes Maximum akzeptieren. Je direkter das Schild reagiert, desto besser wird die Planie. 8-)
In diesem Maßstab sind solide Servos völlig ausreichend.
Gruß, Klaus

... und vieles Weitere über Modellpistenraupen in Film und Wort,
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Re: Projekt Bruder Leitwolf

Beitrag von SgtStroke »

Hey zusammen, es geht langsam aber munter weiter.
Die letzten Tage habe ich mit den Zeichnungen beschäftigt. Die ersten Teile konnte ich auch schon ausfräsen. Als Ausgangsmaterial dient mir eine 10mm PVC Platte. So gut wie alle Teile werden miteinander verschraubt.
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Die erste Laufrolle habe ich schon testweise mit Kugellagern versehen. Es werden 2 Kugellager (3x6x2,5mm) pro Laufrolle verwendet.

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Die Antriebsachse (4mm) ist ebenfalls doppelt gelagert (4x9x4), evtl kommt noch ein Drittes auf der Sternrad Seite dazu. Der Adapter für das Antriebsrad ist ebenfalls aus PVC, ist dies nicht langlebig wird der Adapter aus Alu gedreht.

Bei den Motoren habe ich nicht den „klassischen Pololu“ sondern eine 12V Version mit 300U/min.
3S Lipos sind bei mir gängiger.

Als Nächstes muss ich die Achsen drehen und dann kann ich mal eine Seite fertig montieren und den Antrieb testen.
Dann kann ich mir auch über den Antrieb der Anbaugeräte machen aber wenn ich mich an eure Zeiten orientiere dann werden es wohl eh normale Servos.
Grob zusammen geschraubt sieht das ganze so aus (die Schrauben dienen nur zur Montage und werden dann gegen die Richtigen Achsen, etc. ausgetauscht.

Bild

Vielleicht klappt es ja morgen und ich kann die fertige Seite zeigen.
Bis dahin wünsche ich noch einen schönen Abend und Lg,
Alex
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SgtStroke
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Re: Projekt Bruder Leitwolf

Beitrag von SgtStroke »

Grüß euch,
der Prototyp der ersten Seite ist geschafft :D
Nach kleineren Anpassungen passte alles zusammen, statt Achsen sind zurzeit noch großteils Schrauben in verwendung, diese werden dann später gegen die gedrehten Achsen ausgetauscht.

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Die beiden Laufrollenpendel funktionieren und gleichen Unebenheiten gut aus.

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Die Motoren lassen sich am Netzteil schön regeln und entwickeln meiner Meinung nach genug Kraft.
Wenn es der Grip zulässt kommt das Fahrgestell auch solche Steigungen hoch.

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Ich bräuchte eure Hilfe bezüglich der Fahrtregler:
Welche Regler eignen sich hier am besten, Thor4 oder Thor15 vielleicht, oder was ganz was anderes?
Ich verwende eine FrSky Taranis X9E, kann somit die Regler auch Mischen.
Das BEC sollte nicht zu knapp dimensioniert werden, wenn damit Schild und Fräse ausgehoben werden müssen, oder?

Danke und Lg,
Alex
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Klaus Bergdolt
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Re: Projekt Bruder Leitwolf

Beitrag von Klaus Bergdolt »

Hallo Alex
SgtStroke hat geschrieben: Mo 4. Nov 2019, 15:46 ...und entwickeln meiner Meinung nach genug Kraft.
Wenn Du das Laufwerk mit einer Hand nicht zum blockieren bringst, sind sie ok.
Wenn ja, und es tut nicht mal weh, dann sind sie zu windig.
SgtStroke hat geschrieben: Mo 4. Nov 2019, 15:46 Welche Regler eignen sich hier am besten, Thor4 oder Thor15 vielleicht, oder was ganz was anderes?
Darüber wurde schon unendlich geschrieben. Aber in der 2,5kg-Liga ist es prinzipiell völlig egal.
Der ganz große Unterschied ist das seiten-, oder nichtseitentreue Lenken.
SgtStroke hat geschrieben: Mo 4. Nov 2019, 15:46 Das BEC sollte nicht zu knapp dimensioniert werden, wenn damit Schild und Fräse ausgehoben werden müssen, oder?
...und wenn noch das Licht dazu kommt, sind 2A der unterste Level.

Das Kegelradgetriebe schaut gut aus. Hast Du eine Abdeckung geplant?
Gruß, Klaus

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Re: Projekt Bruder Leitwolf

Beitrag von milzinger »

*edit* da war Klaus wohl schneller :D
Hallo Alex,

erst einmal, ich finde deinen Ansatz mit den Motoren so richtig gut, wollte das auch mal bei einem 1:12er Modell so umsetzen und bin aber leider an der Verfügbarkeit "günstiger" und kräftiger Motoren gescheitert. Beim Leitwolf scheint das aber sehr gut zu passen. Wenn du nur in sauberem Schnee fährst ist auch dein offenes Kegelgetriebe kein Problem, sonst evtl. noch eine Abdeckung drüber.
Ob ich Kugellager in der Größe in feuchter Umgebung verwendet hätte, vermutlich nicht, ich bin ein Fan von Gleitlagern bei langsam laufenden Teilen.
So nun zu deiner Reglerwahl, die Thor 15 finde ich gut geeignet mit großzügigen Reserven für den Fahrstrom, leider sind die BEC mit 1A bei max 8Zellen zu mager für dein Vorhaben, es sei denn du möchtest nicht alle Funktionen für Schild, Fräse, Beleuchtung u.ä. verwirklichen.
Leider kannst du auch nicht beide BECs parallel betreiben und so mit 2A belasten, außer du hälst beide Kreise streng getrennt.
Ich verwende daher seit langem Externe BEC Bausteine mit 2 oder 5A.
Ich bin gespannt wie es weitergeht und verfolge dein Projekt mit Spannung.

Andreas
Zuletzt geändert von milzinger am Mo 4. Nov 2019, 20:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Projekt Bruder Leitwolf

Beitrag von milzinger »

Mit der Programmierung über die Taranis, welche ich auch selbst in Gebrauch habe, kannst du das von Klaus beschriebene "nichtseitentreue" Lenken einfach "wegprogrammieren" auch Hydraulikfunktionen für sämtliche Funktionen an Schild oder Fräse lassen sich klasse realisieren.
Im 1:6er und 1:12 lasse ich mir zusätzlich noch darüber die einzelenen Zellen der Lipos überwachen und bei Bedarf die niedrigste Zellenspannung über Sprachausgabe ausgeben. Ist eine nette Spielerei, die mir den Liposchutz/Safer erstetzt.

Grüße Andy
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Re: Projekt Bruder Leitwolf

Beitrag von SgtStroke »

Hallo Klaus,
danke für den Tipp mit dem Festhalte-Test. Ich hab es noch nicht probiert, bin aber zuversichtlich, dass es klappen wird.

Macht es Sinn einen Fahrtregler mit Bremsfunktion zu verwenden, also zB. Den Thor15HF?

Hätte sowieso ein externes BEC eingeplant wie das X-BEC von CTI.

Wenn alles gut läuft kann ich die andere Seite morgen fräsen und in den nächsten Tagen beide Seiten verbinden. Für die Wanne brauche ich noch anderes Material.

Gehäuse für das Winkelgetriebe kommt dann, wenn ich mit dem Antrieb zufrieden bin.

Schönen Abend und Lg,
Alex
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Re: Projekt Bruder Leitwolf

Beitrag von SgtStroke »

Nabend,
obwohl ich von gestern auf heute Nachtdienst hatte, konnte ich den Tag ordentlich nutzen und die zweite Seite fertigstellen.
Verbunden habe ich die beiden Seiten mit Gewindestangen, da kann ich den Abstand zueinander gut einstellen.

Bild

Mit den Ketten drauf wirkt es echt gewaltig. :o
Habe testweise zwischen die Ketten 1,5kg gestellt und konnte damit ohne Probleme fahren (mal zu beginn nur auf der Ebenen).

Bild

Hier mal die Bodenplatte des Aufbaus lose aufgelegt:

Bild

Evtl kann ich in den nächsten Tagen ein kleines Video vom Antrieb machen.
Bei den Reglern habe ich mich noch nicht entschieden bzw. weiß ich nicht ob ein Regler mit Bremse gut ist. :?

Wenns wieder News gibt, melde ich mich.
Lg,
Alex
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Klaus Bergdolt
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Re: Projekt Bruder Leitwolf

Beitrag von Klaus Bergdolt »

SgtStroke hat geschrieben: Mi 6. Nov 2019, 20:12 Bei den Reglern habe ich mich noch nicht entschieden bzw. weiß ich nicht ob ein Regler mit Bremse gut ist. :?
Du brauchst dann eine Bremse, wenn die Karre ohne Strom im Steilhang von alleine weg rollt.
Bei den dreipoligen 6V-HP Pololurabauken z.B. nicht, bei der 6V-LP-Version aber sehr wohl!
Wie sich Deine 12V-Version verhält,....?

:idea: Noch drei Tipps:
Das Winkelgetriebe und der Motor im Laufwerk gefällt mir sehr gut! Das wird Dir der Schwerpunkt und Schneeabfluss aus den Ketten bei Vorwärtsfahrt 100mal danken. Um es perfekt zu machen, könntest Du die Enden der beiden Träger noch munter knapper halten. Nach hinten kommt auf die Lager ja keine Kraft.

Die beiden Wippen sind gut gemacht.
Ohne eine Leitradfederung sind sie allerdings zu 95% überflüssig. Denn "hoppeln" wird die Raupe zuerst am Leitrad.
Diese Position ist allerdings eine harte Nuss.

Vor Nässe und Kugellager solltest Du keine Angst haben. Mit einem regelmäßigen Tropfen Öl, funktioniert das bei mir schon seit 20 Jahren.
Gleitlager sind nur in schwach belasteten Positionen vertretbar. Leit- und Sternrad unbedingt kugellagern!

Hau rein, der Winter kommt. ;)
Gruß, Klaus

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