POLYSTYROL Platten

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André Nevian

POLYSTYROL Platten

Beitrag von André Nevian »

Hallo,

farge an Euch kann man POLYSTYROL Platten unter Wärmeeinwirkung biegen? Oder ist es sehr schlechtes Material dafür...
und womit klebt Ihr dieses Material?
Yannick Murmann
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Re: POLYSTYROL Platten

Beitrag von Yannick Murmann »

Hallo

Ich glaube schon, dass man PS Platten unter Wärmeeinwirkung verbiegen kann. Ich selber hab es zwar noch nie gemacht...
Aber, ich habe ein einem anderen Forum über Modelltrucks diesen Satz gefunden: "Die Haube habe ich über einer Holzform aus einer 1 mm PS Platte gebogen. Sie besteht aus zwei Teilen.".
Er habe diese "Haube" mit einem Heissluftföhn gewärmt und anschließend mit Lederhandschuhen "geformt".

Hier der Link: http://www.modelltruck.net/showthread.php?t=26384

Zum verkleben habe er "Stabilit Express" verwendet.

Wünsche gutes Gelingen.

MfG
Zuletzt geändert von Yannick Murmann am So 27. Okt 2013, 15:34, insgesamt 1-mal geändert.
HeikoMuff
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Re: POLYSTYROL Platten

Beitrag von HeikoMuff »

Hallo Andre,


da Polystyrol ein Thermoplast ist, lässt er sich unter Wärme verformen. Abwinkelungen lassen sich am besten mit einem heißen Draht (Ähnlich der Syroporschneidemaschinen) biegen. Leider hat so ein Gerät nicht jeder daheim im Keller liegen. Der Vorteil davon ist, dass das Material nur an der Biegekante erwärmt wird. Oder einfacher und mit geringerem Aufwand, die Platten verkleben. Wie in einem anderen Beitrag von mir (ABS Material) lässt sich Polystyrol mit speziellem Plastikkleber verkleben. Das Material wird an der Oberfläche angelöst und dadurch verschweißt. Beim Versandhaus mit dem großem C gibts solchen Kleber zb. Pattex Plastic. UHU bietet auch einen an, leider weiß ich davon den Hnadelsnamen nicht. Oder mal im Baumarkt vorbeischauen. Ich würde das ganze erst mal in einem Handversuch testen. Also bis denne und vG, Heiko
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Klaus Bergdolt
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Re: POLYSTYROL Platten

Beitrag von Klaus Bergdolt »

Hallo Yannick

Super Link!

Klasse Baustil,
schönes Auto
und das um was es eigentlich ging, wird bestens demonstriert!
Lesenswert :D

Danke!

.
Gruß, Klaus

... und vieles Weitere über Modellpistenraupen in Film und Wort,
gibt es in den Fachzeitschriften und im Fachbuch Faszination Pistenraupen.
Erhältlich beim VTH, Pistenking, oder in jeder Buchhandlung. ISBN 978-3-88180-446-2
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Re: POLYSTYROL Platten

Beitrag von Pellengahr »

Hallo

Polystyrolplatten kann man tiefziehen, habe ich selbst schon bei einfachen Formen gemacht (Backofen / Staubsauger). Zum Kleben benutze ich Uhu Plast flüssig (mit Pinsel) für die Flächen und Uhu Plast spezial (mit Kanüle) für Kleinkram. Bei Verklebungen mit anderen Materialien wie Holz oder Metall benutze ich meist ein Zweikomponentenkleber wie Uhu Plus Sofortfest oder Schnellfest (Endfest bringt eigentlich nur was, wenn man den auch tempert, ist in Kombination mit einem Termoplast nicht sinnvoll), 5 Minuten Epoxyd. Stabelit habe ich früher auch benutzt, der wird aber recht hart und nach ein par Jahren sehen die Verklebungen nicht mehr so gut aus (vielleicht habe ich vor ein par Jahren aber auch schlampiger geklebt).
Bei Verklebungen untereinander sollte man die Oberflächen gut entfetten (ich benutze dazu Brennspiritus). Bei den genannten Lösemittelklebern verzichte ich teilweise auf das Anschleifen. Wird jedoch mit einem anderen Material und einem zweikomponenten-Kleber gearbeitet, halte ich das Anschleifen (beider Materialien) für absolut notwendig. Da wird die Oberfläche ja nicht angelöst, sondern der Kleber krallt sich nur in die Unebenheiten.

Zum Verkleben der Polystyrolvariante ABS haben wir früher übrigens Azeton mit einer Spritze aufgetragen. Dabei müßen die Teile sehr gut passen, diese Methode ist natürlich nicht Spaltfüllend. Kanten kann man oft verstärken, indem man innen eine Dreikantleiste (oder Evergreen Viertelrundstab) einklebt, dadurch vergrößert man die Klebefläche.

Was auch immer Du machst, mach zuerst eine Klebeprobe an Abfallstücken. Und leg eine alte Zeitung unter. Sei nicht zu ungeduldig, lass dem Kleber Zeit zum Aushärten. Grade bei den Lösemittel-Klebern solltest Du für ausreichende Lüftung sorgen. Und lies die Gebrauchsanweisung!
Bei ganz dünnen Platten kann es passieren, dass die durch zu viel Lösungsmittel-Kleber Wellen schlagen oder halt irgendwie verformt werden - da kann dann ein 2K - Kleber besser sein.

Für vieles kann man auch Sekundenkleber nehmen, der wird aber hart - das Teil wird bei Belastung neben der Klebenaht brechen. Ich finde, Sekundenkleber ist eher eine Notlösung, für sehr viele Anwendungen gibt es bessere Kleber.

Wenn Du Platten warm biegen willst, solltest Du die Bereiche, die Du nicht biegen willst mit Pappe oder einer Holzplatte abdecken. Die Biegelinie kannst Du mit einem Heißluftfön erwärmen - gleichmäßig. Die richtige Einstellung und den richtigen Abstand findest Du in einem Vorversuch an einem Abfallstück heraus.


Beste Grüße

Jürgen Pellengahr
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Felixschuster
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Re: POLYSTYROL Platten

Beitrag von Felixschuster »

Hallo

ich glaube Polystyrol kann man auch mit Revell-Kleber verbinden, denn so weit ich das noch in Erinnerung habe sind die Modelle von Revell auch aus Polystyrol - ich bin mir jetzt aber nicht mehr 100% sicher. Ich werde das mal ausprobiern und euch davon berichten, da ich versuchen möchte mein Schild aus Polystyrol zu bauen.
Hat da eigendlich schon irgendwer im Forum Erfahrung damit?
Gruß Felix



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Georg
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Re: POLYSTYROL Platten

Beitrag von Georg »

Ich verwende fü PS immer UHU Plast und teilweise auch normalen Sekunden kleber. Der UHU Plast ist aber das beste Zeugs für solche PS sachen.



@Felixschuster: Jo da haben schon mal 2 leute erfahrung damit gemacht, hier mal der Link zu den Plastikmodellbauern magic_viewtopic.php?f=6&t=13

Keine tragenden Teile aus PS machen, außer du baust im M 1:43 :D
Grüße Georg



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Re: POLYSTYROL Platten

Beitrag von Felixschuster »

Hallo Georg,

du meinst dass ich da Probleme mit der Stabilität bekommen könnte?
Da ich meinen Pistenbully eh nicht unbedingt zu Eiskratzen oder zum verschieben von Erdhaufen verwenden möchte :lol: :lol: sondern
eher in Pulverschnee und Sägespänen unterweg bin rechne ich nicht mit so großen Probleme. Man sollte zwar die Kräfte nicht
unterschätzen, die da entstehen können aber ich denke dass es schon möglich ist. Ich habe derzeit ein 1mm Alu Schild das einfach nur
rund gebogen ist das hält auch nicht zu viel aus. Die Idee PS für das Schild zu verwenden hatte ich eigendlich weil man es besser verarbeiten kann und es weniger wiegt als Metalle. So hab ich mir überlegt einfach Formen zu machen und es dann zu biegen und wenn wirklich mal eins kaputt geht kann man leicht ein neues bauen. So weit ich weiß hat doch klaus auch schon eins aus Kunststoff gebaut. Ich hab mir jetzt mal PS in den Stärken 1mm, 2mm und 3mm besorgt und werde das mal ausprobieren und euch davon berichten.
Gruß Felix



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Klaus Bergdolt
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Re: POLYSTYROL Platten

Beitrag von Klaus Bergdolt »

Hallo Felix

Ist ja richtig was los hier. :)

Der Spruch von Georg mit "den tragenden Teilen" trifft prinzipiell den Nagel auf den Kopf.

PS ist schön und recht zum "flächefüllen", aber wenns an die Anlenkungen geht, entstehen ganz sicher ungewollte "Knackpunkte".
Das schöne an PS ist die leichte und präzise Verarbeitbarkeit. Da kann man wunderschöne Details ausbilden, an denen man mit Alu, oder Ms ganz schön lange rumfeilen würde.

Wirklich interessant sind Kombinationen aus PS und Messing!
D.h. die tragenden Teile und Anlenkungspunkte mit kleinen Flanschen ausbilden und daran/darauf das PS flächig aufkleben.

Oder wie beim RATRAC, gleich auf eine solide Ms-Konstruktion (10/10 8-) ) zurückgreifen und davor lediglich 1mm PS :o "einspannen".

Die reine Fläche ist nie das Problem. Aber selbst wenn man die technische Mathematik lediglich auf das Hebelgesetz beschränkt, wirken an den Träger-Aufhängungen selbst in Pulverschnee üble Kräfte. :(
Von beweglichen Öhrchen will ich jetzt gar nicht reden. :lol:


Und was man nie vergessen sollte: :!:
PS altert und zwar schnell! :o
Und da hilft es auch nichts, das Zeug gegen UV-Strahlung anzupinseln.
Das Problem sind die Weichmacher im Kunststoffgefüge.
Je "billiger" ein Kunststoff, desto schneller ist der Weichmacher davon.
Leider ist PS eher bei den minderwertigen Kunststoffen einzuordnen.


Fazit:
Bau eine schöne, feine und trotzdem leichte Kombikonstruktion und schwups hast Du ruckzuck weit mehr als "Standard".


.
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Gruß, Klaus

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Georg
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Re: POLYSTYROL Platten

Beitrag von Georg »

Also ich geb da mal Klaus zu 100% recht, genau so ist es :!: ;) ;)


@Felischuster: Lass den Quatsch das schild aus PS zu bauen, die beiden Plasticfritzen aus meiner umgebung bauen ja auch alles aus PS. Und das hält nicht Nicht im M 1:10 1:8 1:12,....... Das geht nicht. Die behaupten zwar felesenfest das geht ...ja das hält,.... Ist doch alles Sumpf. Ich kann ein Schild aus Alu oder Messing machen, und so wie Klaus es gemacht hat mit bischen PS ok, keine Frage das kann man und nicht mal schlecht. ;)

Aber dann nicht schubrahmen,...diverse Aufhängungen,... etc wie die beiden aus ps zu fertigen,das ist schlicht weg mangel an Erfahrung im Modellbau.(ich bin auchtRuckmodellbauer und baue sehr viel mit PS, aber nie tragende oder wichtige Elemete daraus.Beispiel Iveco Trakker, Actros 3,.......)

EIn Beispiel: Im Original, da gibts oft einen Rahmenbruch, ein Zylinderauge reißt man sich aus, Schilder demoliert man,.....
und jetzt denkt man mal um, wir baunModelle und Fahren aber im original "Material" Also, die kfäfte sind da echt nur böse.
Grüße Georg



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