Mögliche Raupenbänder

Die Fahrwerke eurer Modelle
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mike-savage
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Re: Mögliche Raupenbänder

Beitrag von mike-savage »

Hallo Klaus,

du hast die Mengenangabe für den Schraubensicherungslack exakt getroffen.
Ich hab mir beim Baumarkt zwei Fläschchen Loctite a´ 5 ml geholt und bin damit ausgekommen.
Danke dir nochmals, denn es wäre blöd, wenn ich jetzt einen großen Überbestand an Schraubensicherungslackes hätte, zumal dieser ja auch nicht ganz so billig ist.

Danke nochmals für deine Hilfe. :D

lg

Michael
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Klaus Bergdolt
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Re: Mögliche Raupenbänder

Beitrag von Klaus Bergdolt »

Hallo Michael

...Gern geschehen.

Hab Deine Ketten ganz übersehen.
Da will wohl einer auf den Winter ein fahrfertiges Fahrgestell haben. :)
Die Taktik ist gut, so hast Du im Winter gemütlich Zeit für die Geräteträger.

Die Ketten schauen von der Form und Passung recht ordentlich aus.
Schön, dass es hier auch im Sommer ab und zu was zu gucken gibt. :)

Aber ganz unverblümt:
Warum hast Du Dir die Gegenplatten gespart? :o
Klar, ist das im ersten Moment eine grausame und unendlich erscheinende Arbeit, aber Du baust ja im Frühjahr keine zweiten Ketten.
Zudem hätte ich bei den 1:8-Kräften Schiss, dass es mir die Stege von den Bändern zieht.

Linsenkopf hin oder her, mit entsprechendem Zug rutscht jede Schraube durch ein Gummiband.
Da hilft auch keine Gewebeeinlage.

Ok, jetzt ist es eh schon rum, aber bei der Bandverbindung würde ich auf jeden Fall welche verwenden.
Das ist der schwächste Punkt der ganzen Kette :!:
Und wenn diese Verbindung reißt (und Du siehst nicht sofort dazu,) hast Du den Ketten-Super-GAU. :cry:


.
Gruß, Klaus

... und vieles Weitere über Modellpistenraupen in Film und Wort,
gibt es in den Fachzeitschriften und im Fachbuch Faszination Pistenraupen.
Erhältlich beim VTH, Pistenking, oder in jeder Buchhandlung. ISBN 978-3-88180-446-2
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mike-savage
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Re: Mögliche Raupenbänder

Beitrag von mike-savage »

Hallo Klaus,

ich habe lange nach geeignetem Material z.B. nach einem dünnen grauen Kunststoff, wie du es schon mal geschrieben hast gesucht, bin aber nicht fündig geworden.
Ich hab auch mit Blechstreifen probiert, jedoch haben die sich beim Schneiden von 5mm breiten Streifen "gewölbt oder eingedreht" bzw. funktionierte das Bohren nicht.
Außerdem war beim 5mm Streifen mit einem 3mm Loch am Rand nur mehr 1mm übrig.

Darum hab ich mich dann für Beilagscheiben entschieden, die eigentlich schon halten müßten.

Beim Sarnafil hast du mir mal geschrieben, dass hier eine Beilagscheibe reichen müßte, also denke ich, dass beim 3mm Gummiband mit Gewebeeinlage dies auch so funktionieren müßte.
Andre´hat dies ja bei seinen Ketten im Maßstab 1:10 erfolgreich umgesetzt, so hoffe ich doch, dass meine Stege nicht ausreißen.

Die Kettenverbindung möchte ich mit Schatullenscharnieren machen, wie du es auch in deinem Buch beschrieben hast.
Die Scharniere verlängern und diese dann in den Innengewinden der Stege verschrauben.

Du hast mich aber ordentlich erschreckt, so hoffe ich doch, dass meine Ketten halten werden.

lg

Michael
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Klaus Bergdolt
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Re: Mögliche Raupenbänder

Beitrag von Klaus Bergdolt »

Hallo Michael

Ich wollte Dich nicht schocken! Ich bin nur praktischer Realist. :)
Aber ich kann Dich beruhigen und hab zu der „Schraubenausreißthematik“ ein paar gemessene Werte beizusteuern: :idea:

Dabei wird eine M3 Linsenkopf-Schafftschraube durch das gelochte Band gesteckt und senkrecht, druckfrei im Schraubstock fixiert. Dann wird im 90Gradwinkel zu der Schraube am Band gezogen.

Das Ergebnis ist sehr beeindruckend und auch überraschend. :o

- 3mm Gummi, Gewebeverstärkt: Zugkräfte über 250N, bei gut 10% Dehnung!
Dabei wird das Schraubenloch munter geweitet, aber das Band bleibt auf dem Schraubenkopf.

- 2mm Sarnafil, Glasfaserverstärkt: ebenfalls 250N Zug, bei keiner messbaren Dehnung.

Ganz anders ist das Schälverhalten zu bewerten.
Dabei kommt der Zug in 180Grad Richtung. (Heringsdosenprinzip)
Zugegeben nicht ganz real, aber bei verklemmten Stegen (Türschwellensyndrom :( ) kann so eine Belastung in die Nähe davon kommen.

Dabei zeigt sich, das Gummi hier weitaus nachgiebiger ist.
Schon 110N reichen um das Band von der Schraube zu schälen.
Bei Sarnafil sind dafür schon 180N nötig.

Wobei nach beiden Versuchen das Sarnafil, im Gegensatz zum Gummi zerstört ist.

Fazit: :arrow: Deine Kette wird den zu erwarteten Kräften ganz sicher standhalten und ich möchte hier beim besten Willen nicht die müßige Diskusion um Gummibänder wieder anschüren!
Denn eine 1:8 Modellpistenraupe erzeugt lediglich knapp die Schub/Zugkraft die sie auch wiegt.
(Ein 15kg schweres Modell erzeugt ca. 150N Schub/Zug.)
Dieser Wert ist natürlich sehr schwammig und vom Untergrund/Art der Stege abhängig.
Auf kurzflooringem Teppich (Heikos Brachialversuch) 8-) wird sicher ein unrealistisches Maximum erzielt, vom dem man aber im Schnee (egal welcher Art) immer weit entfernt bleiben wird. Zudem selbst dann die Kräfte auf alle Stege verteilt werden, die in Kontakt zum Antriebsrad stehen. Und zusätzlich verteilt sich dann auch noch alles auf mindestens 2, oder noch mehr Bänder. Von der Anzahl der Schrauben möchte ich jetzt gar nicht reden.

Dieser kleine Ausritt in die Physik wird der Anfang von umfangreichen Messreihen an Modellpistenraupen sein. Zusammen mit (momentan) Jürgen und Albert versuchen wir damit unbekannte und hoffentlich interessante Ergebnisse zu finden.


.
Gruß, Klaus

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Re: Mögliche Raupenbänder

Beitrag von mike-savage »

Hallo Klaus,

ich danke dir für deine Antwort bzw. den ausführlichen und aufschlußreichen Test.

Ist wirklich sehr interessant, absolut super.(ich wär auf diese Idee nie gekommen) :idea:
Du bist ja auch ein richtiger Physiker.

Ich bin beruhigt und hoffe, dass die Schrauben wirklich nicht ausreißen, zumal ich auch glaube, wie du es ja auch geschrieben hast, dass die Belastung auf Schnee nicht so groß ist.
Ich bin mit meinem "Fun-Modell" auch schon im Rasen gefahren, hier merkt man aber sehr deutlich, dass die Belastung für die Ketten bzw. Bänder schon sehr groß ist.


Also nochmals danke an dich - bin wieder beruhigter! :)

lg Michael
Pouderking
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Re: Mögliche Raupenbänder

Beitrag von Pouderking »

Ich baue gerade eine Raupe in 1:6! Ich wollte mal fragen ob schon mal jemand die Idee hatte z.B. von so einer kleinen Benzigetriebenen Schneefräse die Gummiraupen zu montieren????? Wenn man die Laufrollen etwas grösser macht, habe ich nachgemessen das man diese Gummiraupenketten verwenden könnte, evtl nachträglich mit Alu Profilen vernieten zwecks Vortrieb???? Vielen dank für Info! Gruss Andi
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Re: Mögliche Raupenbänder

Beitrag von pistenjäger »

Hast Du mal gewogen was so eine Vollgummiraupenkette wiegt. Denke die ist nicht leicht.

Meine Ketten wiegen zusammen so 6-7kg.
Pouderking
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Re: Mögliche Raupenbänder

Beitrag von Pouderking »

Da hast Du recht wegen dem Gewicht! Habe morgen einen Termin bei unserem Maschinenhändler, dann hat er so eine Fräse im Laden und ich kann die Kette mal ansehen! Ich denke aber sowiso das ich die Raupe alleine nicht ransportieren kann, wird doch so an die 25 kg ran kommen! Gruss Andi
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Re: Mögliche Raupenbänder

Beitrag von pistenjäger »

Genau.

"Wir" alle wollen auch einen "Pistenbully" bauen und kein Fahrzeug für den Mars.

Gewicht ist bei größeren Maßstäben ein wertvolles Gut. Je leichter umso länger halten die Akkus.

Wenn bei 1:6 ein Gewicht von ca. 30kg rauskommt ist das noch gut. Danach brauchst Du einen Edelantrieb (Faulis+Planetengetriebe).
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Re: Mögliche Raupenbänder

Beitrag von Pouderking »

Aber wenn dann der Mond oder Mars bewohnbar wird nehme ich meine Raupe mit :lol: :lol: :lol: :lol:
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