Steinbock-Kette

[Pucher]

Hallo!

Gratuliere ist eine wunderschöne Kette geworden. Die Arbeit hat sich gelohnt.

LG Gerhard

[RatracFan]

Hallo,
die Kette sieht echt toll aus.
Wie lang hast du für das biegen der stege gebraucht??
sieht echt mühsam aus_aber toll_

Gruß Theo

[Albert]

Hallo zusammen,

Danke für die lobenden Worte!

Maßstab = 1:8
Gewicht pro Kette: 900 g
Verschraubt mit M2x6 Edelstahl Innensechskantschrauben
Schrauben und Gewindeschneider bekommt man bei www.screwsandmore.de
Die Stege hat mir, wie schon gesagt, Klaus Bergdolt abgekantet.

Klar ist es einiges an Arbeit, aber bei weitem nicht so schlimm, wie man glaubt. Ich arbeite mit entsprechenden Vorrichtungen und Anschlägen, und bohre dann jeweils ein Loch für alle Stege (einer Kette) durch, dann wird ein neuer Anschlag eingestellt, und wieder gebohrt. Das Bohren mach ich auf einer kleinen Proxxon-Ständerbohrmaschine mit Koordinatentisch. Das Gewindeschneiden erfolg mit dem Akkuschrauber.

Grüße,
Albert

[Kai Müller]

Danke Albert,

hat mir sehr weitergeholfen

Gruß
Kai

[Klaus Bergdolt]

Wie lang hast du für das biegen der stege gebraucht??

...Tage!

Da Albert hier mitliest und ich die Aufwandentschädigung mit ihm immer in Naturalien verhandle, darf ich da natürlich keine genauen Angaben machen.
Ich kann aber ganz ehrlich gestehen,.....mit dem richtigen Werkzeug hält es sich in überschaubaren Grenzen.

@Albert

Super Arbeit! Mich freut es immer wieder, wenn aus den puren Rohlingen eine echte Kette entsteht.
Zudem besteht bei mir immer ganz große "Lerngefahr", wenn auch jemand anderes mit meinem Zeug arbeitet. Danke für die genialen Ideen zur Montage!

Zu den Spurbügeln sollte man noch hinzufügen, dass diese schmale Bauart zwischen den Bändern von Kässboher nur bis Anfang der 80iger verwendet wurde und heute noch bei den Leitnerketten anzutreffen ist. Alle neuen Kässbohrerketten haben zwischen den Mittelbändern einen wesentlich breiteren Abstand. Das erleichtert auch die Modellumsetzung erheblich. Somit war diese Gegenplatten/Spurbügelkombination einfach der "Weg des geringsten Widerstands" und ist in der Seitenansicht bestimmt auch sehr ansehlich.

Ich freu mich rießig, wenn ich mit dem "Vater der Modellpistenraupen" und seinem "Erstling" in 50 Wochen dann Gassi gehen darf.
Bis dahin haben wir dann bis Anfang der 90iger, alle bedeutenden roten Typen in 1:8 beeinander.

.

[Albert]

Hallo Klaus,

"Vater der Modellpistenraupen"

Der Titel gebührt Wolfgang Löper! Ich mag zwar die erste Raupe gebaut haben, und sie ist auch ca. 2 Jahre vor seiner ersten gefahren, aber damals hatte ich derart viel Murks gemacht, dass immer sehr schnell etwas kaputt gegangen ist. Das ganze Fahrgestell war schlichtweg Murks und viel zu schwach ausgelegt. Ich hab sie dann bald frustriert ins Eck gestellt, während Wolfgang wirklich funktionierende Raupen gebaut hat. Also wenn einer der "Vater der Modellpistenraupen" ist, dann er!

Aus diesem Eck wird sie nun nach 35 Jahren wieder hervorgeholt, die Ketten sind ja schon fertig, und für das Fahrgestell liegen dank dir und Andi auch schon die Teile parat. So schaut sie übrigens aus: ein PistenBully PB120.



Viele Grüße,
Albert

[Albert]

Ich stelle hier mal ein paar Bilder ein, wie ich die Ketten baue. Ich habe schon 2 Graupnerketten und eben diese Kette gebaut. Dabei haben sich die Vorrichtungen recht gut bewährt. Es gibt natürlich sicher auch andere Methoden, da muss jeder für sich selbst herausfinden, wie er am besten klar kommt.

Bohren der Gegenplatten:


Bohren der Kettenstege:
Hier ist es wichtig, den Steg gut an die Form zu pressen, damit die Bohrposition gleich bleibt.


Hier sieht man besser, wie die Vorrichtung ausschaut:


Ich stelle mit dem Koordinatentisch die genaue Bohrposition ein und bohre dann bei allen Stegen einer Kettenseite dieses Loch. Dann wird das nächste Loch eingestellt, und wieder alle gebohrt. Klar geht das auch ohne Koordinatentisch, bei den Graupnerketten hatte ich die Schablone noch mit Zwingen befestigt. Da ist aber das Einjustieren etwas mehr Fummelei.


Schneiden der Gewinde mit dem Akkuschrauber, dabei immer ein kleines Tröpfle Öl verwenden:


Für das Lochen der Bänder habe ich mir eine Schablone auf der CNC-Fräse anfertigen lassen, damit geht das Lochen ruckzuck und super genau. Der Graupner-Stegabstand = 14.65 mm. Klar kann man hier auch frei Auge nach Markierungen am Band arbeiten, das war aber zumindest für mich wesentlich zeitaufwändiger. Die erste Kette hatte ich noch so gemacht, dann kam aber die Schablone


Für das Verschrauben der Bänder habe ich ein Brett mit senkrechten Schlitzen, damit die Stege gut in Position liegen. Auf einer Seite ist eine Anschlagleiste. So verschraube ich dann immer 6 Stege und rücke dann entsprechend weiter:


Ich hoffe, damit etwas Klarheit in meine Art des Kettenbauens gebracht zu haben. Ein Bild sagt ja bekanntlich mehr als 1000 Worte.

Grüße,
Albert

[Manu]

Albert, daaaanke.
Dat is ja mal ne perfekte Anleitung zum Kettenbau. ECHTEN RESPEKT!
Jetzt hab' ich noch 'nen Anhaltpunkt mehr wie ich meine erste, eigene Kette realisieren kann, und das mit 2 linken Händen und erst noch alles Daumen dran

Grüsse

Manuel

[Kai Müller]

Albert, daaaanke.
Dat is ja mal ne perfekte Anleitung zum Kettenbau. ECHTEN RESPEKT!
Jetzt hab' ich noch 'nen Anhaltpunkt mehr wie ich meine erste, eigene Kette realisieren kann, und das mit 2 linken Händen und erst noch alles Daumen dran

Grüsse

Manuel

Da wurde echt schon alles gesagt Danke Albert


@Albert: Es gibt noch eine Sache, die ich nicht verstehe. Und zwar sehe ich gar keine "Dinge", die die Seitenstabilisierung herstellen. Rutscht der Bully nicht, wenn du schräg zum Hang fährst, nach unten weg

Schöne Grüße
Kai

[Albert]

Rutscht der Bully nicht, wenn du schräg zum Hang fährst, nach unten weg

Ich fahre fast ausschließlich im lockeren Tiefschnee, weil das am meisten Spaß macht. Dabei ist durch das Einsinken der Raupe automatisch eine Seitenführung gegeben. Auf hartem Untergrund, wie präparierter Piste oder Harsch kann man mit diesen Ketten nicht fahren, da hast du recht.

Bei den Ketten für den Graupner haben wir deshalb Spikes aus Edelstahlschrauben montiert, siehe Bild. Damit kann man auf jedem Untergrund fahren.



Hier kann man auch das Sichern der Schrauben durch Epoxyharz sehen. Bei der Steinbock-Kette habe ich aber auf diese "Kleckserei" verzichtet und Schraubenkleber verwendet. Wie sich dieser in der Praxis bewährt, wird sich erst zeigen.

Grüße,
Albert