Trägerfunktionen mit Seilzügen

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Klaus Bergdolt
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Trägerfunktionen mit Seilzügen

Beitrag von Klaus Bergdolt »

Hallo an alle!

Ich finde es sehr kreativ, dass von Seil- und Bowdenzügen die Rede ist.
Aber doch bitte nicht unter dem Thema Hydraulik!

Seilzüge sind ein heißes Eisen und sollten sie jemals wirklich störungsfrei funktionieren, bedarf es einer erheblichen Portion Geduld und Ausdauer.
Um es gleich klarzustellen: Ich liebe Seilzüge und ich wäre der Letzte der behauptet, man könnte damit nichts umsetzen!
Vielleicht sollten wir erst einmal alle Aufgaben und Problemstellungen zu diesem Thema zusammentragen, bevor wir uns in irgendwelchen Details verbeißen.

Ich mach dazu noch weitere Themen auf.

Gruß Klaus
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Carlo Höll
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Re: Trägerfunktionen mit Seilzügen

Beitrag von Carlo Höll »

Hi!

Meines erachtens nach ist ein großes Problem bei den Seilzugsystemen die Reibung. Sei es bei den Zylinderausgängen oder in den Schläuchen. Was mir aber auch immer wieder durch den Kopf geht ist, die Kraft die man damit übertragen kann ist ja auch begrenzt - oder ? Weiters auch die Durchbiegung der Schläuche und die Abnützung in den Schläuchen. Das sind so meine Gedanken.
(siehe Foto -> bitte rauf klicken!)

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adrian 600w
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Re: Trägerfunktionen mit Seilzügen

Beitrag von adrian 600w »

Meine Meinung, ist zwar schon eher Detail, aber ich glaube das passt hier besser als in Hydraulik

:idea: Man baut sich zuerst mal einen ganz normalen Zylinder der innen hohl ist, dass man da das Seil durchstecken kann. Am vorderen Ende der "Hubstange" (da das Silberne, weiss gerade nicht wie das heisst) macht man das Seil fest. Wenn man jetzt am Seil zieht bewegt sich der Zylinder. Jetzt kann man das Seil noch in eine Führung stossen (wie beim Fahrrad) und die Führung so nahe wie möglich am Servo befestigen, sodass man das Seil in der Führung mit dem Servo bewegen kann. Noch den Zylinder am Schild befestigen, schon bewegt sich das Ohr. Ich weiss nur noch nicht wie viel diese Konstruktion aushält (z. B. wenn es das Seil zwischen Führungsende und Servo "verdreht") aber sonst sollte das meines erachtens klappen. Das währe dann also ein zweifach wirkender Zylinder :D
Das mit der Reibung. Bei meinen Schläuchen hab ich innen eine art Feder, oder so, die man verbiegen kann. Wenn man das ganze gut schmieren kann, dann sollte das ziehmlich lange halten. Beim Fahrrad ist es ähnlich, da hab ich noch nie so einen Schlauch "durchgerieben" ;)
Zuletzt geändert von adrian 600w am Sa 4. Okt 2008, 19:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Carlo Höll
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Re: Trägerfunktionen mit Seilzügen

Beitrag von Carlo Höll »

Nur eine frage wer oder was ist "Velo"? gibt es eine Web-Adresse?
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Re: Trägerfunktionen mit Seilzügen

Beitrag von Pistenbully 200 »

ich glaube er meint mit "velo" Fahrrad, dort gibt es ja auch seilzüge, bei den bremsen, bei der schaltung etc.
mit den seilzügen vom fahrrad kenn ich mich aber nicht so gut aus xD

gruß,
benedikt
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Re: Trägerfunktionen mit Seilzügen

Beitrag von adrian 600w »

Sorry, bei uns in der Schweiz nennt man das Fahrrad Velo. Hab's jetzt geändert :D
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Re: Trägerfunktionen mit Seilzügen

Beitrag von Pistenbully 200 »

kein problem, hauptsache ist doch, dass wir wissen, was gemeint ist ;)
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Klaus Bergdolt
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Re: Trägerfunktionen mit Seilzügen

Beitrag von Klaus Bergdolt »

Hallo Adrian

Was verwendest Du für Züge?
Wie gestaltest Du die Befestigungen an der Kolbenstange und am Servo?

Mein absoluter Lieblingszug ist alter Telefondraht aus BW-Beständen.
(Leider kann man das nicht kaufen, obwohl ich natürlich noch nie irgendwo gesucht habe. Vielleicht kennt ja jemand den Draht und kann einen 100% verwertbaren Tipp für alle daraus machen.)
Das Zeug hat einen sehr zähen, harten, glatten Mantel (ca.3mm d) und als Seele eine lötbare Litze.
Die ist zwar auch unheimlich zäh, aber für echte Brachialanwendungen bis zu 20 kg Zugkraft hab ich noch nichts besseres gefunden.

Gruß Klaus
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Re: Trägerfunktionen mit Seilzügen

Beitrag von adrian 600w »

Salü

Für meine Züge verwende ich das ganz normale "Seil", wie es auch beim Fahrrad für Bremse und Schaltung verwendet wird. Dieses Seil muss ja auch mit einer grossen Belastung klarkommen, das kennt jeder, der mit dem Fahrrad schon mal eine "Vollbremsung" gemacht hat :D

An meinen Zügen hat es vorne so eine art Stellring, der fest mit dem Seil verbunden ist. Den kann man vorne in der Kolbenstange anlöten (fals das nicht möglich ist kann man den Stellring auch mit einer kleinen Schraube (z. B. wie beim echten Stellring) in der Kolbenstange anschrauben, dabei natürlich darauf achten, dass man von all dem möglichst nicht's mehr sieht)
wie ich das ganze am Servo befestigen will weiss ich noch nicht. Meine Züge sind noch halbwegs in der Planung. Der Zylinder ist schon fast ferig den Rest hab ich noch nicht begonnen ;)

ist ein bisschen kompliziert, bei Unklarheiten, nur schreiben :D
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Re: Trägerfunktionen mit Seilzügen

Beitrag von Pellengahr »

Hallo, Leute


Ich habe mich auch mal flüchtig mit dem Thema Seilzug befasst. Allerdings habe ich nur ein par Prinzipaufbauten gemacht, weiter bin ich bisher nicht gekommen. Aber vielleicht können meine Überlegungen ja jemanden als Inspiration dienen.

Ja, Klaus, das ist schon "Detail".

Eine meiner Überlegungen war, dass ein dünnes Stahlseil sich unauffälliger in den Hydraulikschläuchen verstecken läßt. Damit sollte der "Bowdenzug" dünn sein und sich leicht biegen lassen. Als Schlauch / Bowdenzugrohr sollte z.B. die Hülle eines alten Fernauslöser aus der Fotografie dienen, das ist eine dünne Drahtspirale mit schwarzer Ummantelung. Alternativ habe ich aber auch mit Kunststoffröhrchen gearbeitet. Der Zylinder sollte doppelwirksam sein, und es sollten nur Zugkräfte übertragen werden.

Ich habe bei GHW http://www.modellbauershop.de/assets/s2 ... ndex2.html
die verschiedenen Stahlseile gekauft.

Um die Kräfte in den Seilen zu halbieren, habe ich eine Umlenkrolle an der Kolbenstange befestigt.

Bild

Die kleinem Messing-Seilscheiben gibt es bei MVD http://www.modellbauschrauben.de/shop_c ... 2%20%20neu
, es gibt aber auch ganz kleine Kugellager, die man sicherlich auf ähnliche Weise verwenden kann. Diese Seilscheibe dient als Flaschenzug, der dafür sorgt, dass das Seil doppelt so weit, aber nur mit halber Kraft gezogen werden muß. Dadurch sinkt die Belastung im Seil und am Servo. Wegen den sehr engen Biegeradien kann aber somit nur noch dünnes Stahlseil verwendet werden. Ich habe die Reißfestigkeit jetzt zwar nicht systematisch untersucht, aber auch das dünnste Seil kann etwa 10kg heben bevor es zerreißt, somit könnte der Kolben etwa 20kg drücken und ziehen. Sollte für 1:12 doch reichen. Bei größeren Modellen kann man durch die größeren Zylinderdurchmesser und Schlauchbiegeradien ja mit dickerem Seil arbeiten.

Bild
Hier sieht man eine der beiden Umschlingungen. Ein Ende des Seiles muss unten am Zylinder befestigt werden. Dafür habe ich bisher Kabelhülsen aufgepresst - die sollten aber nicht zu groß sein, sonst halten die nicht so recht. Kann man zusätzlich noch kleben. Diese Hülsen kann man dann in eine Bohrung pressen. Scheint aber nicht wirklich ideal zu sein.
Eine zweite Umschlingung zieht den Kolben in die andere Richtung - auch hier wird ein Ende wieder fixiert.

Als Seilwinde dachte ich an so was ähnliches:
Bild.
Das ist ein Standartservo (etwas erleichtert) mit aufgesetzter Seilscheibe. Das Poty und den Anschlag habe ich entfernt. Gut, die Seilscheibe sollte höher sein, damit man beide Seile gleichzeitig auf- und abwickeln kann, dazwischen muss noch eine Seilbefestigung angebracht werden. Durch den kleinen Seilscheibendurchmesser wird das Servodrehmoment zu einer hohen Kraft umgesetzt. Das Limit liegt bei der Biegbarkeit des Seiles und der Abreißfestigkeit der Servoachse. Die Seilposition soll ein Linearpoti (gibts bei Reichelt) abgreifen. Das Ganze soll irgendwie mit einem Langloch verschiebbar sein, um das Seil spannen zu können. Wenn man eine Überlastfunktion benötigt, kann man da auch eine dicke Feder einsetzen oder das Servo mit Kunststoff-Abscherschrauben befestigen.
Das Standartservo als Antrieb ist eine Billiglösung. Sie muss dadurch aber nicht schlecht sein (habe ein modifiziertes Standartservo in meinem RC-Tretboot als Antrieb, 2 Stunden Dauerbetrieb hat das schon gehalten). Da das Servo für das Ausfahren des Zylinders mehrere Umdrehungen benötigt, wird die Funktion deutlich langsamer ausgeführt, was auch realistischer aussieht. Das Standartservo kommt mit einem deutlich niedrigeren Stromverbrauch aus, als ein Jumboservo.

Aber ob sich das ganze auch in der Praxis bewährt, weiß ich nicht. Grade die engen Biegeradien können ein Problem sein. Wenn das Modell den ganzen Sommer steht, wird die Biegung sicherlich seine Spuren im Stahlseil hinterlassen.
Knicke im Seil sollten unbedingt vermieden werden. Und alle Seildurchführungen sollten schön abgerundet sein, damit keine Scheuerstellen entstehen.

Wie immer: Dies ist nur meine Ansicht, ohne Garantie auf endgültuge Wahrheit.

Beste Grüße

Jürgen Pellengahr
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